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Dreieckstücher aus Wolle: das geht auch ohne stricken!

Hallo ihr Lieben, an diesen wunderbaren Sonntag, das Wetter war ja wirklich traumhaft. Wir haben die Chance genutzt und schöne Fotos draußen gemacht.

Neulich durfte ich mal wieder eine Auftragsarbeit stricken, und zwar wünschte sich eine Freundin von mir einen Sophie Scarf in Schockpink. Momentan sind die kleinen gestrickten Mini-Schals ja in aller Munde, was mir, nun ja, ein kleines Rätsel ist, aber so ist die Mode, irre manchmal, nicht wahr? Denn auch wenn sie meinen Namen tragen und ich der Kollegin von Petite Knits den Erfolg von Herzen gönne (denn wer möchte mit seiner Arbeit nicht mal in der Vogue genannt werden!): Meins sind sie nicht, zumindest nicht gestrickt. Irgendwie finde ich sie etwas bieder, das mag aber auch am Styling liegen, das ich nicht hinbekomme, oder daran, dass sie einfach nicht zu mir passen, oder daran, dass ich irgendwie immer Dinge nicht (mehr) mag, wenn sie mir überall aufgedrängt werden ;-)

 

Wie dem auch sei, kleine und auch große Dreieckstücher oder solche, die zum Dreieck gefaltet werden gefallen mir schon, wenn sie aus Webware sind. und das ist sogar noch einfacher zu machen als sich so einen Schal zu stricken. Man braucht lediglich etwas Stoff und Garn bzw. Faden zum Versäubern der Ränder. Ich mache das mit der Hand, weil es einfach schöner wird. Diese flauschigen Tücher mit kontrastfarbigem Rand haben es mir angetan, deshalb stelle ich Euch hier verschiedenen Methoden zum Versäubern vor, je nach Material, das Ihr für den Schal verwendet. Heute geht es erst mal um mittelschwere flauschige Webware, die nicht allzu sehr ausfranst. 

Zuschneiden

Zum Zuschneiden nehmt ihr am besten einen Rollschneider und ein Lineal, die Kanten werden einfach schöner und auch gerade. Noch besser fällt das Tuch, wenn es schräg zum Fadenlauf geschnitten ist, d.H. die lange Kante liegt diagonal auf dem Stoff, ähnlich wie Schrägband. Die Maße sind recht beliebig, nur lang genug sollten sie sein, dass man sie noch gut binden kann (ohne sich zu würgen. Liebe etwas größer zuschneiden, denn ich habe an den Kanten noch mehrmals nachgebessert.

Das Material: Baumwollfleece, Molton, Wollflausch

Diese Stoffe eignen sich sehr gut für solche Tücher, weil sie weich fallen und schön warm sind. Außerdem lassen sie sich meistens gut durchstechen. Wenn Ihr mit einer dünnen Häkelnadel (1,5 mm eignet sich besonders) gut durchkommt, könnt Ihr die Kanten umhäkeln. Das sieht schön aus und geht schnell, außerdem müsst Ihr den Faden nicht ansetzen. Das ergibt ein sauberes Bild. Korrigieren lässt es sich ebenfalls leichter als beim Umnähen: einfach wieder aufribbeln!  Bei dickeren Stoffen, wo Ihr nur mit einer Nadel durchkommt, könnt ihr die Kante mit Langettenstich oder Knopflochstich versäubern. Da ihr dabei aber vermutlich mindestens einmal den Faden ansetzen müsst, würde ich das dann eher mit weniger kontrastreichen Farben machen.

Umhäkeln

 Die Häkelnadel sollte nicht dicker als 2 mm sein, sonst gibt es Löcher. Auch hier am besten an einem Rest ausprobieren. Zusätzlich benötigt ihr etwas Wollgarn, hier eignet sich fester gezwirntes Garn gut, da es nicht so leicht reißt.

 

Fangt an einem der spitzen Enden an zu häkeln. Macht in regelmäßigen Abständen feste Maschen in einem Abstande von 1 - maximal 1,5 cm Abstand zur Kante. Breiter sollte der Stich nicht sein, sonst rollt sich der Rand unschön zusammen. Wenn Ihr in der Länge den Abstand zwischen zwei Einstichstellen per Augenmaß nicht so regelmäßig hinbekommt, dann könnt Ihr Euch zwei kleine Striche auf den linken Daumen malen. Zu lang sollte der Abstand zwischen zwei Stichen nicht sein, weil sich das Tuch sonst an den Kanten zu sehr zusammenzieht. Halten die Nadel am besten möglichst rechtwinklig zur Kante, dann haben die Maschen, die auf der Kante liegen, automatisch die richtige Länge.

Die gehäkelte Kante hat zwei verschiedenen Seiten, wenn Euer Tuch wie bei mir hier eine schönere Seite hat, dann müsst ihr das berücksichtigen. Auf der einen Seite ist der Häkelrand eher senkrecht zur Kante, auf der andere Seite bilden sich kleine "V"s.

Wenn Ihr die Maschen zu fest/zu klein macht, dann wellt und rollt sich das Tuch ein. Ein wenig einrollen ist ok, denn das legt sich beim Bügeln glatt, und Ihr wollt ja auch keine Riesenmaschen am Rand, die zu locker sind. Mehr als so sollte es sich aber nicht wellen.

Achtet darauf, dass Ihr auch wirklich feste Maschen und keinen Kettstich häkelt. Mir ist das zwischendurch einmal passiert, das sieht dann so aus:

Wenn Ihr wieder am Anfang angekommen seid, dann scheidet den Faden ab und zieht die letzte Schlaufe ganz raus. Ergänzt dann den fehlenden Stich beim Vernähen.

Der Langettenstich

Der Langettenstich ist sehr nützlich und einfach, allerdings würde ich ihn nur bei nicht zu sehr ausfransenden Stoffen verwenden. Stecht wie hier gezeigt von oben nach unten ein, die Nadel liegt über dem Faden, so dass sich ein "L" bildet. Der Faden legt sich um die Kante. Es geht auch von unten nach oben in die andere Richtung, ganz, wie es für Euch bequemer ist. Ich finde es in diesem Fall besser, von oben einzustechen, weil ich dann den Abstand zur Kante besser kontrollieren kann.

Der Knopflochstich

Der Knopflochstich ist etwas komplizierter als der Langettenstich, dafür wird das Ergebnis besonders schön. Außerdem kann man einen neu angesetzten Faden besser in dem Knötchenrand verstecken. 

Stecht senkrecht zur Kante von unten/hinten nach oben ein, wickelt dann den Faden wie gezeigt um die Nadel und zieht dann den Faden fest. 

Hier seht Ihr den Knötchenrand:

Und so sieht das Ergebnis aus. Ich mag es! Warm, aber nicht zu voluminös.

Sonnige Grüße, und lasst es Euch gutgehen, 

Eure Anne Sophie.

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