Schöne Knopflöcher mit der Haushalts-Nähmaschine
Hallo zusammen!
Einer meiner Endgegner beim Nähen war jahrelang das Knopflöcher nähen. Mit meiner allerersten Nähmaschine, eine recht anständige Singer Haushalts-Nähmaschine, bin ich dahingehend nie so richtig warm geworden. Allerdings habe ich mich damals auch nie so wirklich diszipliniert damit beschäftigt, und dann "Knopflöcher nähen" ganz allgemein als "schwierig" abgelegt. Blöd fand ich auch diesen komischen Knopfloch-Fuß-Schieber-Dings, das mitgeliefert wurde. Damit habe ich das nie gleichmäßig hinbekommen, weil man einfach nichts sehen konnte.
Jetzt habe ich eine kleine gebrauchte Privileg Compact Super, eine japanische Maschine, die hervorragende Knopflöcher macht, wenn auch nur die klassischen viereckigen, versteht sich. Tendenziell kann sie das besser auf Blusenstoffen, aber ich habe auch Knopflöcher in eine Cordjacke eingearbeitet, das ging auch.
Ich zeige Euch heute mal, wie ich mit minimaler Ausstattung mittlerweile Knopflöcher nähe, die auch wirklich schön werden. Etwas Übung und vor allem Konzentration braucht es aber schon, deshalb nehme ich mir dafür Zeit, was beim Nähen allerdings immer ein guter Rat ist: Fokus und Zeit nehmen ;-)
Zuerst markiere ich den Anfang, as Ende sowie die Mittellinie des Knopflochs mit Stecknadeln. Ich verwende längere Nadeln als die üblichen, das funktioniert besser.
Dann platziere ich das Nähgut so unter dem Fuß, dass die Nadel genau am Anfang einstechen wird Für die Mitte orientiere ich mich an der Einkerbung des Nähfüßchens.
Dann senke ich den Fuß ab, steche aber noch nicht ein.
Nun entferne ich die mittlere sowie die erste Nadel, stelle die Nähmaschine auf die entsprechende erste Knopfloch-Einstellung (bei mir vorwärts-linke Seite), und steche per Handrad ein.
Wer will, kann sich die Mitte natürlich auch mit einem auswaschbaren Marker markieren, ich orientiere mich meistens an dem Fadenlauf und an den beiden Löchlein, die die Stecknadel hinterlassen hat.
Jetzt im Vorwärtsgang (Knopfloch-Einstellung 1) bis zur letzten Nadel nähen.
Tip: die meisten Maschinen, mit denen ich genäht habe, haben einen gaaaanz leichten Drall, wenn es um Knopflöcher geht. D.H. es zieht den Stoff leicht zu einer Seite, so dass das Knopfloch nicht gerade wird. Meist im Rückwärtsgang etwas mehr als im Vorwärtsgang. Ich steuere da immer einen Hauch dagegen. Das müsst ihr einfach ausprobieren und üben.
Kurz bevor ich am Ende angelangt bin, entferne ich auch die letzte Nadel. Die Nadelposition sollte ganz außern (hier: außen links) sein, dann hebe ich die Nadel und stelle auf den Querstich zum Verriegeln um.
Das mache ich 5 mal, langsam nähen und mitzählen, dann wird es schöner! Früher habe ich oft zu viel hin- und hergenäht, weil ich dachte, dann hält es besser. Das führt aber zu unschönen Knubbeln. Das wiederum kann dazu führen, dass die Maschine beim Übergang zum Rückwärtsgang holpert und nun das Knopfloch verrutscht.
So, jetzt ganz wichtig: Immer mit der Nadel ganz rechts enden (also auf der Seite, die ihr gleich im Rückwärtsgang nähen werdet). Dann die Nadel per Handrad heben, die Maschine auf die dritte Knopfloch-Einstellung stellen (i.d.R. rückwärts zurück zum Anfang) und die Nadel wieder per Handrad einstechen.
Dann weiternähen. Auch hier wie oben beschrieben ganz leicht gegensteuern, wenn Euch der Stoff wegrutscht. Aber nur leicht, bei mir wurden die Knopflöcher zu beginn manchmal O-Förmig ;-)
Nun immer weiter im Rückwärtsgang, bis ihr wieder am Anfang angekommen seid. Ich mach da viel mit Augenmaß, aber höre rechtzeitig auf, um nachzumessen.
Ihr könnt auch das Ende nochmal mit einer Nadel markieren, dann sieht man das besser.
Auch hier wieder: Die Nadel heben, wenn sie ganz außen steht, auf Querriegel umstellen, 5 Mal hin- und herstechen. Ich stell dann nochmal auf Vorwärtsgang um, um und Nähe nochmal so 0,5 cm nach vorne. Das dient der Verriegelung, aber auch zum Schließen einer Lücke, die vielleicht entstanden ist, falls ich den Anfang nicht genau getroffen habe.
Und so sieht das dann aus!
Euch allen einen schönen Abend noch!
Eure Anne Sophie
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