Fingerhandschuhe stricken, Teil 2: Die Mittelhand und Daumenzwickel stricken

Hallo zusammen an diesem super schönen Herbsttag! Ich muss gestehen, ich möchte ganz dringend raus in die Natur, nochmal etwas Sonne tanken, bevor der Winter kommt. Deswegen von mir heute nur einen kurzen Beitrag, und zwar die Fortsetzung des Handschuh-Artikels. 

Ich hatte ja noch gar nichts zu dem verwendeten Garn gesagt, es ist Le petit lambswool von Biches et Buches. Von der Farbe Rost ist recht viel übrig geblieben, nachdem das Tuch Patellina nur wenig davon verbraucht.  Wenn man strickt, sieht es noch etwas rustikal aus, und es ist auch keine ganz gleichmäßige Wolle. Aber nach dem Waschen blüht das Garn ganz wunderbar auf. Ich liebe es sehr, da es noch ein wenig Lanolin enthält, fühlen sich die Hände sehr schon nach dem Tragen an. Allerdings ist es nicht so leicht, damit zu stricken (zumindest nicht, wenn die Aufgabe eh etwas frickelig ist, so wie hier).  Es splittet leicht, und kann bei zu viel Zug reißen. Handschuh-Anfängern empfehle ich einfach dünne Sockenwolle, so wie bei meinem Handschuh Susanna verwendet. Ich verwende nur noch Garne der Stärke 2-3, eher 2,5. Dünnere Wolle müsste man mit seeeehr kleinen Nadeln stricken, damit sie dicht werden. Dickere Wolle trägt sich nicht so angenehm, wie ich finde. Achtet auf robuste Wolle. Feine, weiche Wolle ist, nun ja, natürlich was Feines, aber scheuert an den Fingerspitzen schnell durch. Das Problem hatte ich übrigens auch schon oft bei Kauf-Handschuhen.

Die Finger haben wir ja bereits verbunden. Nachdem der kleine Finger angefügt wurde, geht es erst mal für ca 13-14 Runden (je nach Garn und Handgröße) weiter, bis für den Daumenzwickel auf der Handinnenseite zugenommen wird. Ich mache das in jeder zweiten Runde 2 Machen, und das 3 Mal = + 6 Maschen.

Den Daumen selber haben wir ja bereits vorbereitet. Nun verbinden wir 6 Maschen des Daumens mir 6 Maschen des Handschuhs. Dabei versetze ich den Daumen etwas nach innen, das macht es bequemer. Um das zu erreichen, schiebe ich 3-4 M der Innenhand auf die Nadel der Oberhand. Die Handoberfläche bekommt also Maschen dazu. Nun verbinde ich den Daumen per Maschenstich. So sieht das dann aus: 

In der folgenden Runde zwischen Damen und Handschuh jeweils auf der Oberseite und auf der Handinnenseite Maschen aufnehmen, um Löcher zu vermeiden. Außerdem hat so der Daumen mehr Spiel, was es bequemer macht.

Ich nehme normalerweise beidseitig des Daumens 3 Maschen auf, hier habe ich das wegen des Musters nicht gemacht und auf der Handoberseite nur 1 M aufgenommen. Ihr erinnert Euch, ich hatte die Maschen, die ich zwischen den Fingern aufgenommen hatte, weitergeführt. Dadurch habe ich auf der Handoberseite mehr Maschen als auf der Innenseite. Deswegen habe ich am Daumen nur eine Masche aufgenommen.

Nachdem 1-2 Runden über die neu aufgenommenen Maschen gestrickt wurde, werden diese auch gleich schon wieder reduziert.

Üblicherweise reduziere ich zunächst auf der Handoberfläche, und zwar als Daumenkeil. D.h. zwischen Daumen und Handoberseite reduziere ich die Maschen, dadurch bildet sich ein Keil. Man kann aber auch die Maschen anderswo zusammenstricken, das habe ich hier gemacht, um das Muster zu gestalten.

Das seht Ihr hier an den beiden Linien aus rechts verschränkten Maschen, die in der Mitte zusammenlaufen. 

Die Handinnenfläche lasse ich zunächst so, wie sie ist und führe die aufgenommenen Maschen weiter. Der Daumenmuskel braucht an dieser Stelle den Platz. Nachdem ich in etwa 3-4 Mal Maschen auf der Handoberseite reduziert habe, fange ich auch auf der Handinnenseite an, abzunehmen. 

Nach weiteren 3-4 Abnahmen auf beiden Seiten nahmen ich dann nur noch auf der Handinnenseite ab.

So, fast geschafft!

Das nächste Mal ist dann das Bündchen dran, und dann ist der Handschuh fertig! Ach nee, dann kommt ja noch der zweite Handschuh dran....

Euch noch einen schönen, sonnigen Sonntag!

Eure Anne Sophie