Finale! Die Schneiderpuppe wird gefüllt
Nun ist es endlich geschafft, meine Doppelgängerin ist fertig!! Den vorherigen Beitrag dazu inklusive Bezugsquelle des Schnittmusters findet ihr hier: Schneiderpuppe nach eigenen Maßen, Teil 1-3.
Vielleicht kennt ihr ja das Pareto-Prinzip, nachdem die letzten 20% der Arbeit dann aber 80% der Zeit einnehmen, das kann ich nur absolut bestätigen...
Warum das zuletzt so lange gedauert hat, weiß ich gar nicht so genau. Zum einen war ich unzufrieden mit der Füllung, die ich insgesamt 4 Mal (!!!) neu gemacht habe. Erfahrungen und Tipps dazu folgen gleich.
Zum anderen musste ich noch eine Bodenplatte aus Sperrholz sägen, aber meine Laubsäge war kaputt, dann hatte ich bereits Stift und Gewinde für den Knauf gekauft, und beim Aufräumen (mach ich nie wieder :-) ) verlegt, so dass ich dann irgendwann aufgegeben und neu gekauft habe.
Eine Anforderung, die ich hatte, waren Rollen. Der Garderobenständer, den ich verwendet habe, hat sogar Gewinde an den Füßen, dort sind Möbelgleiter aus Kunststoff eingeschraubt. Leider ist das Gewinde sehr klein, ca. 5M. Ich suche noch Rollen mit so einem dünnen Stift, leider finde ich im Baumarkt nur welche mit Gewindestiften 10M.
Daher hatte ich die Puppe zunächst auf ein Brett mit Rollen montiert, was mir aber nicht gefallen hat und außerdem Platz verschwendet. Deswegen habe ich es wieder abmontiert, nun ist die Puppe nicht mehr exakt so groß wie ich, aber das macht nichts.
Falls jemand einen heißen Tipp hat, wo ich passende Rollen herbekomme, würde ich mich über eine Nachricht freuen!
Last but not least war dieses Jahr auf dem Acker echt wild: Gärtner-KollegInnen wissen Bescheid, ich brauche nur ein Wort sagen: Nacktschnecken!
Dadurch gestaltete sich die Anzucht der Jungpflanzen auf dem Balkon recht aufwändig, da ich viel mehr Verlust hatte als sonst und daher auch viel mehr anziehen musste. Das hat sehr viel Zeit und auch Nerven gekostet, überall standen Pflanzen rum :-) Ich habe deshalb den Balkon für nächstes Jahr komplett umgestaltet, aber zu dem Projekt ein andern Mal mehr. Es hat sich aber dennoch gelohnt, seht selbst:
Füllung und Montage der Schneiderpuppe (meine Änderungen)
Die Anleitung sieht vor, dass man die Puppe mit Füllwatte stopft. Ich wollte aber Stoffreste, die ich klein geschnipselt habe, verwenden. An und für sich ist das auch eine tolle Sache, weil sich die Puppe dadurch gut formen lässt. Die Stoffreste haben genug Reibung zueinander, dass die Puppe die Form gut hält, wenn man sie zurechtknetet. Allerdings wird das Ding dann sauschwer. Außerdem drücken sich die Stoffschnipsel an einigen Stelle durch, das sah nicht schön aus. Ich bin zwar selber auch nicht mehr ganz glatt, aber ich steh auch nicht unbekleidet im Nähzimmer herum :-)
Also alles nochmal raus (=Sauerei) und mit Füllwatte gestopft, dazu habe ich alte Kissenfüllungen genommen, die ich im Bekanntenkreis eingesammelt habe. Das war zunächst auch recht vielversprechend, aber die fertige Puppe sah seltsam aufgedunsen aus. Die Füllwatte dehnt sich sehr stark aus, auch an Stellen, wo durch Nähte eigentlich Knicke vorgesehen waren, z.B. im Brustbereich. Na toll, von Cellulite zu Wassereinlagerungen, die Arme!
Also nochmal alles raus (=Sauerei Nr. 2). Die Lösung ist, erst mit Stoffresten zu stopfen (Richtung Rohr/"Wirbelsäule", und dann sozusagen subkutan direkt unter die äußere Stoffhülle die Füllwatte als mitteldicke Schicht hinzuzufügen. Nach 2 Versuchen war ich dann mit dem Ergebnis zufrieden, und ich muss sagen, sie erfüllt ihren Zweck ganz und gar hervorragend. Im Nachhinein würde ich eine noch flauschigere Bügeleinlage verwenden.
Montiert habe ich sie wie gesagt auf einen abgesägten Garderobenständer. Ich habe die Bodenplatte noch ein weiteres mal ausgesägt (zusätzlich zu der Bodenplatte, die sich in der Puppe befindet), und auf die unteren Bögen geschraubt. Die Puppe ist jetzt zwar deutlich leichter als nur mit Stoffschnipseln, aber der Hals alleine hätte das nicht getragen. Außerdem konnte ich so die Puppe noch mit 4 Schrauben von unten fixieren. Die Anleitung sieht Pappe vor, damit ich das verschrauben konnte, habe ich Sperrholz genommen.
In den Garderobenständer habe ich ein Gewinde eingeschraubt, der abgesägte Knauf der Garderobe hat einen passenden Stift bekommen. Dies dient neben der Fixierung aber vor allem der Zierde.
Vom Garderobenständer waren jetzt noch die Haken sowie zwei schöne Holzringe (wie oben am Fußteil zu sehen) übrig. Was ich damit gemacht habe, zeige ich Euch das nächste Mal.
Euch noch einen schönen Rest-Sonntag,
Eure Anne Sophie
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Twill & Heftstich (Montag, 26 August 2024 21:33)
Klingt, als ob es am Ende anstrengend war, die richtige Füllung zu finden. Aber die Anstrengung hat sich gelohnt, das Ergebnis ist echt schön geworden, mal abgesehen, dass eine Schneiderpuppe auf das eigene Maß wirklich praktisch ist. Vielleicht traue ich mich irgendwann. Danke fürs Zeigen. Lieben Gruß Manuela