Handgestrickte Mützen nachträglich mit Ohrenschutz versehen
Ich stricke meine Mützen gerne mit Umschlag, weil es einfach wärmer ist. Aber das sieht nicht immer bei jedem Modell/Kopf :-) gut aus. Manchmal stricke ich Mützen auch aus übrig gebliebenem Garn, und da reicht es eben manchmal nur ganz knapp.
Daher stelle ich Euch hier mal Methoden vor, um dennoch warme Ohren zu haben, insbesondere auf dem Fahrrad.
Diese Woche zeige ich Euch, wie ich innen einen Ohrenschutz aus Filz/Walk o.ä. einnähe. Wenn die Mütze nur wenig dehnbar ist, kann man auch ein komplettes Stirnband innen einnähen. Wenn man aber ein geripptes Bündchen hat, dann geht das nicht so gut, da die Dehnbarkeit fast komplett verloren geht. Dann würde die Mütze in den meisten Fällen nicht mehr so gut sitzen. Man kann aber auch nur den Bereich der Ohren mit Filz doppeln. Den Trick habe ich mir zugegebenermaßen nicht selbst ausgedacht, sondern schamlos von einer Sportmütze abgeguckt.
Grund war diese Mütze. Ich liebe das Muster und den Schwarz-Weiß-Look, aber die Mütze war mir einfach nicht warm genug. Ich habe sie aus einem Rest Wolle/Baumwollgemisch gestrickt, das ich noch übrig hatte und grade so gereicht hat.
Die Anleitung dafür findet ihr übrigens hier. Nun ist Baumwolle sowieso nicht so warm und dicht wie Wolle. Eigentlich auch ganz angenehm, dann wird es nicht zu heiß.
Aber wenn es windig ist, pfeift es ganz schön durch :-)
Da ich Mützen oft beim Radfahren trage, pfeift es also fast immer…
Glücklicherweise hatte ich von meinem Mantel, den ich Euch noch unbedingt zeigen muss, noch etwas weißen, dichten Wollstoff übrig, der schön dicht war und sich daher perfekt für Ohrenschützer eignet.
Daraus habe ich zwei ovale Stücke zugeschnitten, die den Bereich der Ohren abdecken. Wenn der Stoff nicht ausfranst, wie das z.B. bei Filz oder Walk der Fall ist, dann kann man die Stücke einfach locker annähen. In meinem Fall war die leider nicht so; auch wenn der Stoff recht dicht ist, so franst er doch noch etwas. Daher musste ich die Stücke versäubern. Das kann man auch mit der Nähmaschine machen (Zickzack-Stich), da man die Stücke jedoch sowieso mit der Hand einnähen muss, habe ich gleich beides gleichzeitig erledigt.
Und zwar so:
Einen passenden Faden von der linken Seite durch das Stoffstück stechen. Die linke Seite ist die, die später auf der Mütze aufliegt, daher bleibt der Knoten unsichtbar.
Das Stoffstück in der Mütze feststecken. Fange am besten an einer der Schmalkanten an. Für den Knopflochstich sticht man nun von unten (linke Seite) durch den Stoff und zieht den Faden durch, so dass eine kleine Schlinge bleibt. Dabei wird zunächst die Mütze noch nicht mitgefasst.
Durch diese Schlinge stichst Du jetzt die Nadel und ziehst den Faden ganz durch. Dabei kannst Du den Faden ruhig fest ziehen, da du momentan nur versäuberst.
Ich habe ab jetzt die Nadel immer von oben eingestochen, weil ich das leichter fand.
Das ist aber eigentlich egal, Hauptsache, man macht es immer gleich.
Jetzt kommt der Schritt, wo du die Stoffteile an der Mütze befestigst. Dazu machst Du wieder einen Knopflochstich, fasst diesmal aber vorher eine Masche der Mütze mit. Bei diesem Schritt solltest du den Faden nicht so fest ziehen, da sich die Mütze unschön verziehen könnte.
Diese beiden Schritte wiederholst du immer im Wechsel, also :
- Durch den Stoff stechen und durch die Schlinge ziehen, festziehen
- Eine Masche mitfassen, von unten durch den Stoff stechen und durch die Schlinge ziehen, nur locker festziehen
Bei den Querkanten verfährst Du im Prinzip genauso, nur musst du berücksichtigen, wie dehnbar deine Mütze ist. Ich habe 3 Knopflochstiche gearbeitet, bevor ich wieder eine Masche der Mütze mitgefasst habe. Dadurch blieb das Bündchen elastisch.
Nichts zu sehen! Aber warm ist es! Ich muss morgen gleich mal ne Runde drehen und die neue warme Mütze testen. Ich werde berichten!
Genießt den Restwinter, soweit das möglich ist.
Eure Sophie
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